Sich verdichtende Hinweise und Gerüchte legen die Vermutung nahe, dass der Denkmalschutz für das Gebäude fällt. Das wäre schlichtweg eine Katastrophe. Damit wäre der Weg frei für einen vollständigen Abriss des aus dem 18. Jahrhundert stammenden 90 Meter langen Baus von Valentin Ceconi. Anstelle des Gebäudes dürfte dann alles errichtet werden, was unter die Widmungskategorie »Kerngebiet« fällt. Die Widmungskategorie »Kerngebiet« lässt nach §30 Raumordnungsgesetz eine Bebauung mit besonderer Verdichtung und Funktionsmischung (Wohnen, Gewerbe) zu. Wir hoffen, dass der Eigentümer hier auch im Falle des Wegfalls mit entsprechendem Fingerspitzengefühl den Charakter des Gesamtensembles erhält und eine Bebauung sicherstellt, die auch im Interesse der Bevölkerung ist und für die kleinteilige Infrastruktur vor Ort angemessen und vor allem bewältigbar! Hier ist vor allem der Bürgermeister als Baubehörde gefordert.
Wenn man sich allerdings die noch nicht bebauten, aber bereits gewidmeten Flächen ansieht (Gewerbe, Beherbergungsgroßbetrieb, große Parkflächen) auch in Kombination mit dem Professorfeld, dann könnte einem ganz anders werden. Auch dass die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wie Villa und Braugasthof nach wie vor gezielt aufgebrochen werden und von fortwährendem Vandalismus betroffen sind, macht uns Angst. Angst davor, dass eines Tages genau das passieren könnte, was auch im Brauhaus zum Brand und damit u. U. zur Vernichtung von unwiderbringlichem Kulturgut geführt hat. Wir fordern die Eigentümer, das Denkmalamt und auch den Bürgermeister nachdrücklich auf, hier endlich ein Konzept für wirksame Sicherungsmaßnahmen der Bausubstanz zu erarbeiten und dieses auch zeitnah umzusetzen, damit zumindest für den Rest des historisch wertvollen Ensembles irgendeine Chance auf eine Revitalisierung erhalten bleibt.