Die Landesumweltanwaltschaft beklagte zuletzt, dass während des ersten COVID-Lockdowns auffallend viele Anzeigen wegen zerstörter Biotope in Salzburg eingegangen sind. Darunter sind auch Feuchtwiesen und Moore. (Quelle: salzburg.orf.at, 28.09.2020).
Entstehung eines Hochmoores:
- Niederschlagsreiche Region
- Der Boden muss eine Stauung
von Wasser ermöglichen. - Die Entwicklung neuer Pflanzen übertrifft die Verluste von Pflanzenresten durch Zersetzung.
- Niedriger Nährstoffgehalt
- Im Laufe von Jahrtausenden übersteigt das Moor aufgrund der abgelagerten und nicht zersetzten Pflanzenreste (Torf) die Umgebung.
Funktion:
- Speicherung von Treibhausgasen (CO2, Lachgas etc.), das bei Trockenlegung in die Athmosphäre entweicht und damit den Klimawandel »anheizt«
- Wasserspeicher und -dosierung gegen Trockenheit, Hochwasser und Überflutungen
- Wichtig für das Klima im Nahbereich (Mikroklima)
- Raum für seltene Pflanzen und Tiere
(Erhalt der Artenvielfalt)
Gefährdung:
- » Austrocknung, Veränderung des
Wasserhaushaltes, Zerstörung der Stauschicht - » Gewinnung von torfhaltiger Erde/Torf
- » Düngung im Nachbereich und damit Erhöhung
des Nährstoffgehalts im Moor - » Starke touristische Nutzung
- » Luftverschutzung und damit Einbringung von
Gift- und Nährstoffen durch den Regen
Renaturierung:
- Mit künstlichen Wänden werden Entwässerungsgräben verschlossen, das Wasser aufgestaut und damit das Moor wieder »eingenässt«. Über Jahrzehnte wird damit der Grundwasserspiegel angehoben und damit das Moor in seiner Funktion wiederhergestellt.
- Die laufende Überwachung des Grundwasserspiegels mittels Sonden ermöglicht wenn nötig rechtzeitige Gegenmaßnahmen.
- Einmalige Mahd geeigneter Flächen am Rand
Über die Bedeutung der Moore für den Wasserhaushalt, den Klima- und Artenschutz ist in der Öffentlichkeit leider noch immer viel zu wenig bekannt. Auch beim Schutz des Koppler Moores geht – entgegen den Ankündigungen des Bürgermeisters – nichts weiter. Hier wird uns seit 2014 versprochen, eine Machbarkeitsanalyse durchzuführen. Kostenpunkt für die Gemeinde: 2.000 Euro. Man ist scheinbar nicht einmal bereit, diese geringe Summe auszugeben, damit wir überhaupt wissen, welche Maßnahmen sinnvoll wären, um sie mit den Grundeigentümern besprechen zu können. Damit würden endlich erste Schritte gesetzt, diesen wertvollen Koppler Schatz zu retten.