Infoveranstaltung Koppl hilft

Danke für euer zahlreiches Erscheinen, schön zu sehen, dass es so viele Kopplerinnen und Koppler gibt, die helfen wollen, flüchtenden Menschen ein neues zu Hause zu geben. Die Stimmung war sehr positiv. Nach der Begrüßung von BM Rupert Reischl und der Vorstellung des Konzepts, einer Einführung von Andreas Gradert in das Thema Asyl und einem Erfahrungsbericht von Anna Schiester zu ihren Erfahrungen mit der Begleitung zweier minderjähriger Flüchtlinge, gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen. Das Koppler Konzept sieht vor, dass Privatpersonen Familien (aber auch Einzelpersonen) bei sich zu Hause aufnehmen. Gesucht werden also KopplerInnen, die Wohnungen und Zimmer an Flüchtlinge vermieten. Gleichzeitig gibt es einen großen Pool an Freiwilligen, die in den Bereichen Wohnen, Sprache, Arbeit und Integration unterstützen. Wir freuen uns besonders, dass die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangeht und die trotz langer Ausschreibungsfrist leerstehenden Starterwohnungen im Zentrum an Flüchtlinge vermieten wird.

Es gab auch kritische Stimmen, die natürlich ernst zu nehmen sind. So wurden Befürchtungen geäußert, die Flüchtlinge nähmen den ÖsterreicherInnen die Jobs weg und es gab auch Sicherheitsbedenken. Fakt ist jedoch, dass es keine steigenden Kriminalitätsraten in Gemeinden gibt, die Flüchtlinge aufgenommen haben. Außerdem herrscht in Österreich gerade in den Bereichen Tourismus, Pflege und vielen anderen Bereichen ein Arbeitskräftemangel. Weiters kann durch die Aufnahme und Integration von Flüchtlingsfamilien das Problem der Überalterung der Gesellschaft reduziert werden (Stichwort Alterspyramide). Die Erfahrung aus anderen Gemeinden zeigt auch, dass diese Bedenken rasch zerstreut sind, wenn die Menschen hier sind und man sie kennen gelernt hat. Trotzdem wird auch Platz dafür sein, offen auszusprechen, wenn etwas nicht funktioniert. Wir bitten aber die KritikerInnen, den Flüchtlingen eine Chance zu geben und sie nicht von vorne herein zu verurteilen. Integration funktioniert nur, wenn BEIDE Seiten dazu bereit sind.

Was wir allerdings gar nicht nachvollziehen können, ist die Kritik der FPÖ, dass die Starterwohnungen an Flüchtlinge vermietet werden sollen. Wenn Hunderte Menschen in schlechter körperlicher und psychischer Verfassung in Herbst und Winter in nassen Zelten vor sich hinfrieren und wir zwei gemeindeeigene Wohnungen frei haben, die offensichtlich trotz langer Ausschreibungsfrist keine KopplerInnen benötigen, was liegt da näher, als sie Menschen zur Verfügung zu stellen, die keine Bleibe haben? Hier zu helfen, das gebietet uns die Menschlichkeit und Nächstenliebe. Und wenn man wie die FPÖ mit dem drohenden Untergang des *christlichen* Abendlandes argumentiert, finden wir, es wäre unchristlich, hier nicht zu helfen.

Unter www.facebook.com/koppl.hilft wird von der Gemeinde eine Plattform zur Vernetzung der Hilfsangebote erstellt. Es wird dort auch aktuelle Informationen zum Thema geben. Falls ihr Fragen habt, mithelfen wollt, oder euch vorstellen könnt, Räumlichkeiten an Flüchtlingsfamilien zu vermieten, meldet euch bei uns (koppl@gruene.at) oder der Gemeinde. Bei 3600 EinwohnerInnen je nach Angeboten bis zu 60 Flüchtlinge zu integrieren, das ist zwar sicher eine Herausforderung, aber mit entsprechendem Engagement der Zivilgesellschaft und der Unterstützung durch die Gemeinde schaffen wir das! #herzstatthetze #gemeinsamschaffenwirdas #kopplhilft

– GV Horst Köpfelsberger

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