Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP) weigert sich, den gelben Sack in der Gemeinde (bzw. im gesamten Abfallwirtschaftsverband) umzusetzen (SN vom 16.2.23). Es ist festzuhalten, dass diese Vorgehensweise nicht unsere Unterstützung findet, aber wir wurden (wie in letzter Zeit üblich) auch nicht gefragt. Deshalb hier unsere Stellungnahme dazu:
Ziel der Einführung des Gelben Sackes ist es, die Sammelquote in Österreich zu erhöhen, weil die Sammlung für die Haushalte viel komfortabler ist. Fakt ist, dass die Sammelquote bei Kunststoff in Österreich schlecht ist, in Koppl wird das ähnlich sein. „Die gute Sammelmoral“ ist also beim „Plastik“ ins Reich der Mythen zu verweisen. Kunststoff und Metallverpackungen gesondert in einem Sack zu sammeln erzeugt weniger Restmüllmenge und wäre deshalb für die Haushalte auch ein finanzieller Vorteil. Davon abgesehen zahlen wir ja bereits beim Kauf für eine ordentliche Verwertung der Verpackung. Wie bei jeder Umstellung gibt’s Probleme, doch die sind – wie wir finden – mit ein wenig gutem Willen lösbar. Ob die Säcke als Sammelbehältnis der Weisheit letzter Schluss sind, da bin ich mir auch nicht so sicher. Aber darüber zu reden, da braucht’s keinen Gemeindeaufstand.
Doch statt sich GEMEINSAM für eine Reduktion des Kunststoffmülls einzusetzen und die österreichweite Vereinheitlichung der Sammlung zu unterstützen, soll nun weiterhin jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kochen. Das ist doch völlig unzeitgemäß und es ist ohnehin absehbar, dass die Umstellung bis 2025 verpflichtend wird – ob man will oder nicht. Warum also nicht gleich?
Die Erhöhung der Sammelquote ist auch deshalb wichtig, um mittelfristig weniger Rohstoffe (bei Kunststoff ja bekanntlich meist fossile) neu in den Kreislauf einführen zu müssen. Auch die Recyclingquote muss dringend erhöht werden, denn dass wertvolle Rohstoffe in großen Mengen verbrannt werden, ist ein völliger Unsinn.
Viele Gemeinden innergebirg setzen bereits seit Jahren auf den gelben Sack, und das durchaus erfolgreich. Und – welch Wunder – die Welt steht auch dort immer noch.
Ziele der Abfallwirtschaft:
Kunststoffrecycling in Europa:
GV Horst Köpfelsberger