In der Gemeindevertretungssitzung am 15. 09. wurde über einen Grundsatzbeschluss diskutiert, der eine langfristige Verpachtung einer gemeindeeigenen Fläche in unmittelbarer Nähe der Sperrbrücke für einen holzverkleideten Container mit Automaten ermöglichen soll – gedacht für den Verkauf von Produkten aus der Mondsee- und Fuschlseeregion. Auf den ersten Blick ist das auch für uns eine charmante und ehrenwerte Idee. Aber wenn der KAUZ genauer drauf schaut?
Auf Nachfrage in der Sitzung konnte der Bürgermeister und seine Partei nicht ausschließen, dass der Container die Pläne für den seit Jahren diskutierten Öffi-Verkehrsknotenpunkt Sperrbrücke vereiteln oder zumindest erschweren könnte. Außerdem blieb unklar, welche Vorteile das Vorhaben eigentlich für die Kopplerinnen und Koppler bringen soll, wenn man dort Automaten vorrangig für Durchreisende aufstellt. Welche Nachteile die örtlichen Nahversorger und Ab-Hof-Betriebe erleiden könnten, wurde ebenfalls nicht geprüft. Die Gemeinde kann zwar vertraglich einen Zweck für die Pachtfläche festlegen, auf das Sortiment hat sie aber natürlich keinen Einfluss. Auch andere Fragen blieben offen, inklusive jener, wer davon profitiert. Nach laaaangen Diskussionen erkannte die ÖVP, dass die Kritik der anderen Fraktionen doch nicht so einfach vom Tisch zu wischen ist. Der Tagesordnungspunkt wurde abgesetzt und erst jetzt zur Klärung dieser grundlegenden Fragen an den Bauausschuss verwiesen.
Uns wäre ehrlich gesagt eine Ablehnung lieber gewesen. Denn für uns ist klar: Dafür eine gemeindeeigene Fläche in dieser Lage für 20 Jahre zu verpachten und damit gegebenenfalls zukünftige Entwicklungen zu blockieren, Nachteile für Koppler Betriebe in Kauf zu nehmen und die Nahversorgung im Ortszentrum zu schwächen, das kommt für uns nicht in Frage. Die Politik ist für die langfristige Gemeindeentwicklung verantwortlich und nicht dazu da, irgendwelche Spontanideen zu ermöglichen!
Warum wird wiederholt ein Projekt vom Bürgermeister auf die Tagesordnung gesetzt, bei dem man langfristige Auswirkungen auf unsere Gemeinde anhand von persönlicher Meinung, Glauben und Bauchgefühl der ÖVP entscheiden soll?
Wir wissen es nicht, denn für eine gedeihliche Zusammenarbeit bräuchte es mehr.
Aber diese wiederholte Vorgehensweise zeigt, welche Strategien die Koppler ÖVP scheinbar eigentlich verfolgt. Langfristige und vorausschauende Planung für alle GemeindebürgerInnen wohl eher nicht so.