»Bürgerbefragung« Salzburgring

Wie man es im Jahr 2023 schafft, das „Klima“ unter den Tisch fallen zu lassen:
Am Salzburgring sollen Scheinklimaschutz und Greenwashing weitergehen!


Wir lehnen die präsentierte und vom Betreiber des Salzburgrings selbst beauftragte und finanzierte Bürgerbefragung als nicht repräsentativ und manipulierbar ab. Wir Grüne / KAUZ werden weiterhin für jene Kopplerinnen und Koppler da sein, die die Zeichen der Zeit in der Klimakrise erkannt haben und die sich eine enkeltaugliche Zukunft ohne sinnbefreiten CO2-Ausstoß, Lärm- und Abgasbelastung des Salzburgrings wünschen. Sie alle sind herzlich eingeladen, sich mit uns weiterhin für eine enkeltaugliche Zukunft in Koppl zu engagieren. Genauso die Anrainer*innen, die seit Jahren mit leeren Worten vertröstet werden.

Als Ringbetreiber stolz darauf zu sein, dass man z.B. zukünftig mit Öffis und autonomen Bussen zu Verbrennerrennen fahren kann, ist doch völlig absurd. Photovoltaik geht auch bei Alternativnutzungen wie einem Gewerbegebiet für Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich und für ein Forschungszentrum „Nachhaltige Mobilität“ braucht man keine Oldtimerrennen wie den Histocup. Klassischen Motorsport mit ein paar „grünen“ E-Auto-, Sport- und Kulturveranstaltungen aufzuhübschen ist für uns definitiv zu wenig. Das alles ist für uns Greenwashing und Scheinklimaschutz. 

Offenbar glaubt man beim Ringbetreiber nur Befragungen, die man selbst erstellen lässt. Da muss man zu diesem beinahe propagandistisch anmutenden Ergebnis fast schon gratulieren. Auch bei der Beauftragung der Durchführung der Umfrage und Auswertung sollte eigentlich im Sinne des gegenseitigen Vertrauens beim parallel laufenden Agenda21-Prozess in Koppl klar sein, dass jeder Anschein von Befangenheit der Beteiligten ausgeschlossen wird. Nicht so in Koppl, denn hier wird Befangenheit scheinbar sogar auf Empfehlung von höchster Stelle eingefädelt.

Die Fragen der Umfrage sind für uns nicht ganz nachvollziehbar. Die Online-Erhebung ist mit ein wenig technischem Wissen mehrfach durchführbar und scheint zudem datenschutzrechtlich bedenklich (kein Impressum, keine vollständige Datenschutzerklärung, keine Cookieabfrage). Die Umfrage wurde im deutschen Sprachraum in Social Media bei Motorsportfans beworben, das als „Bürgerbefragung“ zu verkaufen ist für die lärmgeplagten Anrainer:innen blanker Hohn.

Zusammengefasst: Eine unabhängige Bürgerbefragung schaut auf jeden Fall anders aus. Und wir finden, die politisch Verantwortlichen dürfen Klimaschutzziele nicht mit solchen fragwürdigen Methoden aushebeln, nur weil es für einige wenige Vorteile bringt, die weiterhin mit ihren Verbrennerautos am Salzburgring zum Spaß im Kreis fahren wollen – zum Schaden für Anrainer:innen, unsere (Enkel)Kinder und die Umwelt!