10 Jahre Gemeindepolitik

Meine Gedanken

Zeit zurückzublicken auf 10 Jahre Gemeindepolitik. Am 11.12.2013 habe ich mich entschieden in meiner Gemeinde für die GRÜNEN zur Gemeindevertretungswahl anzutreten. Jetzt steht die dritte Wahl an – ob sich wieder ein Mandat für mich ausgeht, wird man sehen. Ich würde aber gern noch eine dritte Periode der Demokratie dienen. Das bedeutet viel Hirnschmalz, Kilometer und Überzeugungsarbeit in den nächsten drei Monaten (vulgo „Wahlkampf“).

Was ich in diesen letzten zehn Jahren gelernt habe:

  • Die Welt ist nicht schwarzweiß, wir leben in den Graustufen dazwischen.
  • Entscheidungen für etwas sind immer auch Entscheidungen gegen etwas.
  • Ehrlich Abwägen braucht Mut.
  • Politiker*innen sind auch nur Menschen, sie machen Fehler.
  • Diese Fehler zuzugeben ist keine Schwäche.
  • Ein gutes Team ist viel mehr wert, als selbst im Rampenlicht zu stehen.
  • Gemeindepolitik ist das Bohren harter, dicker Bretter.
  • Wenn es um die Sache geht, muss man die Lorbeeren manchmal anderen überlassen.
  • Wenn man mit dem Kopf durch die Wand will, sollte man sich vorher fragen, was man dort will.
  • Einstellungen und Werte sind nicht immer förderlich für Veränderung.
  • Kommunikation ist alles.
  • Es gibt auch im entgegengesetzten politischen Spektrum Menschen, mit denen man gut reden kann, man darf halt nicht mit ihnen über jedes Thema reden.
  • Es kommt immer auf den richtigen Zeitpunkt an.
  • Fakten sind wichtig, positive Emotionen noch wichtiger.
  • Es geht immer um Interessen (in einer perfekten Welt die Interessen des Gemeinwohls).
  • Selektive, taktische und strategische Informationspolitik ist keine (Bauern-)Schläue, sondern fördert die Politikverdrossenheit.
  • Wer echte Bürger*innenbeteiligung will, muss loslassen können.
  • Man muss alles auch finanzieren können.
  • Absolute Mehrheiten sind lähmend, Wechsel in der Verantwortung wichtig.
  • Netzwerk und Austausch bringen einen weiter.
  • Menschen fürchten Nachteile, wenn sie ihre politische Meinung äußern, die nicht die Mehrheitsmeinung ist.
  • Dankbarkeit ist keine politische Kategorie.

Mein größter Misserfolg:

Dass es mir nicht gelungen ist, gemeinsam mit vielen anderen die 380-kV-Freileitung über den Nockstein zu verhindern.

Mein größter Fehler:

Gutgläubigkeit und Naivität in den ersten Jahren.

Mein größter Erfolg:

Mit vielen kleinen Initiativen die Gemeinde in eine nachhaltige und zukunftsfitte Richtung zu schieben.

Meine größte Aufgabe:

Transparenz und Offenheit in der Kommunikation über die Gemeindepolitik herstellen.

Mein größter Wunsch:

Mehr Menschen, die sich bereit erklären, in der Gemeinde mitzugestalten – v.a. junge Menschen und Frauen, um die Entscheidungen nicht nur (halb)alten Männern zu überlassen.

Mein größter Dank:

Meiner Familie und meinem Team und allen, denen die Demokratie wichtig ist.

GV Horst Köpfelsberger

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